»Meine Spezialität ist
das Besondere.«

Juli Gudehus

Lehrtätigkeit

2022

Lehr­tä­tig­keit an der FSG Freie Schu­le für Gestal­tung, The­ma: »Gute Zei­chen, schlech­te Zei­chen«, Ham­burg

2017 bis 2018

Lehr­tä­tig­keit an der Uni­ver­si­tät der Küns­te, The­ma: »Gute Zei­chen, schlech­te Zei­chen«, Ber­lin

2016

erneu­te Gast­pro­fes­sur für Inte­gra­ted Design and Design Metho­do­lo­gy an der Hoch­schule Sach­sen-Anhalt, inter­na­tio­na­ler Master­­­stu­dien­gang (Unter­richts­sprache Eng­lisch), The­ma: »Fen­ces«, Dessau

2014

Lehr­tä­tig­keit an der Ber­li­ner Tech­ni­schen Kunst­hoch­schu­le in Ver­tre­tung von Prof. Yang Liu, The­ma: »Spie­len & Regeln«, Ber­lin

2007 bis 2008 

Gast­pro­fes­sur für Inte­gra­ted Design an der Hoch­schule Sach­sen-Anhalt, inter­na­tio­na­ler Master­­­stu­dien­gang (Unter­richts­sprache Eng­lisch), The­men: »Fake« und »Shit hap­pens«, Dessau

1999 bis 2000 

Lehr­tä­tig­keit an der Fachhoch­schule Düssel­dorf, Fach­be­reich Visu­el­le Kom­mu­ni­ka­ti­on, The­men: »War­um gibt es eigent­lich so vie­le Schrif­ten?« und »Urkun­den«, Düsseldorf

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Die schöns­ten Momen­te in der Leh­re sind für mich sol­che, wenn ich förm­lich dabei zugu­cken kann, wie sich ein plötz­li­ches Erken­nen und Ver­ste­hen ein­stellt. Wie der Blick hel­ler wird, wie die Freu­de am eige­nen Den­ken und Tun Fun­ken schlägt.

Freu­de ist für mich in der Leh­re etwas ganz Wesent­li­ches. Wenn Stu­die­ren­de gewis­ser­ma­ßen in mei­ner Obhut ihr urei­ge­nes schöp­fe­ri­sche Poten­ti­al ent­de­cken, ent­fal­ten und raf­fi­nie­ren, dann ist die Freu­de ganz beiderseits. 

Mir geht es in der Leh­re nicht allein um die Ver­mitt­lung von Kennt­nis­sen und Fer­tig­kei­ten, son­dern um den gan­zen Men­schen – dar­um, einen Teil sei­nes Rei­fe­pro­zes­ses zu beglei­ten. Stu­die­ren­de brau­chen unter­schied­lich viel Zeit und Zuwen­dung. Die meis­ten ler­nen am bes­ten und liebs­ten, wenn sie eine per­sön­li­che Ver­bin­dung zu jeman­dem haben. Die kann auch dar­in bestehen, sich an jeman­dem rei­ben zu kön­nen. Mehr noch als fähi­ge Dienst­leis­ter, den­ke ich, braucht unse­re Gesell­schaft Gestal­ter­per­sön­lich­kei­ten mit Herz, Esprit und Arsch in der Hose. Und mit einem Blick für das, was noch fehlt, was noch schö­ner, leich­ter, leben­di­ger oder und lus­ti­ger sein könnte.

Kern mei­ner Leh­re ist dar­um, bei ange­hen­den Gestal­tern ein Pro­blem­be­wusst­sein zu wecken und einen Blick für Nischen zu schär­fen, die sich erkun­den und beset­zen las­sen. In ande­ren Wor­ten: Mög­lich­kei­ten zu erken­nen und zu nut­zen. Ent­spre­chend stel­le ich ein The­ma gern rela­tiv offen und las­se die Stu­die­ren­den im Rah­men des­sen frei und selbst Auf­ga­ben for­mu­lie­ren. Eini­ge sol­cher The­men bie­te ich auch als Work­shops an.

Mein Mann sagt – für sei­nen Bereich, die Infor­ma­tik – völ­lig zu Recht: »Es gibt unzäh­li­ge Mög­lich­kei­ten, etwas falsch zu machen und nur sehr weni­ge, etwas rich­tig zu machen.« Bei Gestal­tung geht es jedoch weni­ger um Rich­tig­keit, son­dern um Span­nung, Wir­kung, Funk­tio­na­li­tät, Ange­mes­sen­heit, Reiz … und dafür gibt es unzäh­li­ge Mög­lich­kei­ten. An Gestal­tung kann man kein Line­al anle­gen. Umso wich­ti­ger ist mir in der Leh­re der Dis­kurs und die Ermu­ti­gung, das eige­nen Sen­so­ri­um und Bewusst­sein zu entwickeln.

Kurz­vor­le­sun­gen mei­ner­seits, Refe­ra­te der Stu­die­ren­den, Exkur­sio­nen, Locke­rungs­übun­gen, Test­rei­hen und gemein­sa­me Unter­su­chun­gen sind Grund­be­stand­tei­le mei­nes Unter­richts. Mehr als auf Ästhe­tik, Stil und Trend fokus­sie­re ich auf metho­di­sches Vor­ge­hen und stich­hal­ti­ge Konzepte. 

Wäh­rend mei­ner Gast­pro­fes­sur in Des­sau habe ich Stu­die­ren­de aus aller Welt mit sehr unter­schied­li­cher Vor­bil­dung unter­rich­tet, dar­un­ter vie­le Indu­striedesigner und Archi­tek­ten ohne jedes Grund­la­gen­wis­sen im Kom­mu­ni­ka­ti­ons­de­sign. Eine ech­te Her­aus­for­de­rung. Ein ehe­ma­li­ger chi­ne­si­scher Stu­dent, stu­dier­ter Infor­ma­ti­ker, der inzwi­schen bei Meta­De­sign in Peking in lei­ten­der Posi­ti­on arbei­tet, besuch­te mich eini­ge Jah­re spä­ter hier in Ber­lin. Mit einer echt chi­ne­si­schen Ver­beu­gung bedank­te sich für »Hal­tung und Her­an­ge­hens­wei­sen«, die er bei mir gelernt habe. Ich habe mich wahn­sin­nig dar­über gefreut.

Falls Du mit Dei­nen Kol­le­gis an Dei­ner Hoch­schu­le oder Aka­de­mie eine Pro­fes­sur für mich ein­rich­ten möch­test: »poe­ti­sche Sys­te­ma­tik« lau­tet die Stellenbeschreibung!

Es war mir wirk­lich ein Ver­gnü­gen, Ihren Kurs zu besu­chen. Ich habe viel gelernt.

Kushtrim H., kosovarischer Student

Dan­ke für Ihren Rat für unse­re Mas­ter­ar­beit. Ich konn­te mei­ne Ideen klä­ren und mein For­schungs­ge­biet viel genau­er defi­nie­ren. Jetzt ist alles gut. Ich habe mei­nen Weg gefun­den. Dan­ke für alles!

Safak D., türkischer Student

Lie­be Frau Prof. Gude­hus! Wie geht es Ihnen … ich ver­mis­se Ihre Vorlesungen …

Bertha B., indonesische Studentin

Juli Gude­hus gehört seit Jahr­zehn­ten zur Avant­gar­de des Deut­schen Design. Sie ist mit ihren Arbei­ten eine gleich­sam ein­zig­ar­ti­ge Inspi­ra­ti­ons­quel­le für Design- und Kunststudierende.

Prof. Michael Buttgereit, ecosign / Akademie für Gestaltung Köln, auf LinkedIn